Certain Experimental Observations on a Pulsed Diathermy Machine
Albertus Wildervanck; Khalil G. Wakim, J. F. Herrick; Frank H. Krusen
In: Archives of Physical Medicine and Rehabilitation, Vol. 40, pp. 45-55, Jan. 1959, Philadelphia

Einige experimentelle Beobachtungen unter Verwendung eines gepulsten Diathermiegerätes

(...) Vor kurzem wurde erneut das Interesse an den möglichen nichtthermischen Wirkungen von hochfrequenten Wechselströmen geweckt. Die Entwicklung des Gerätes mit der Bezeichnung "Diapulse machine" das für wissenschaftliche Untersuchungen zur Verfügung steht, führte zu diesem Interesse an Wirkungen die nicht auf Erwärmung zurückzuführen sind. Das Diapulse Gerät ist ein gepulster Hochfrequenzgenerator ( 27,12 Megahertz ). Es ist so konstruiert, daß es mit Pulswiderholraten zwischen 80 und 600 Pulsen pro Sekunde betrieben werden kann. (...)
(S.50) In der älteren Literatur fanden wir, daß Liebesny im Jahre 1937 vor dem Internationalen Wiener Kurzwellenkongreß einen Vortrag gehalten hatte, in dem er einen Film vorführte, der die Bildung von Perlenkettenformationen in Emulsionen und in Blut bei ungepulsten Kurzwellenfeldern zeigte.

Um durch Versuche herauszufinden, ob Perlenkettenbildung durch ungepulste Kurzwellendiathermie in gleicher Weise wie durch gepulste ( Diapulse ) Diathermie hervorgerufen werden kann, verwendeten wir eine Kammer, wie sie von Blüh beschrieben wird, mit einer Tiefe von ungefähr 0,1 mm. Die Kammerelektroden wurden mit einer Kupferdrahtschleife mit einem Durchmesser von ungefähr 16 cm verbunden und diese Schleife wurde so nah wie möglich an die Oberfläche der Trommel ( Anmerkung des Übersetzers: Behandlungskopf ) parallel zu der spiralförmigen Spule ( die sich in dem Behandlungskopf des Kurzwellengerätes befindet ) gebracht. Bei der Verwendung der Leistungseinstellung 1-1 ( die geringste mögliche Ausgangsleistung ) und einer 900fachen Verstärkung ( Anmerkung des Übersetzers: des verwendeten Mikroskops ) erhielten wir eine eindeutige Perlenkettenbildung bei 15fach mit Wasser verdünnter Kuhmilch ( Bild 5a und 5b ).

Im Allgemeinen fanden wir keinen Unterschied in der Perlenkettenbildung zwischen gepulster und ungepulster Kurzwellendiathermie gleicher Frequenz und niedriger Leistung. Weiterhin fanden wir, daß bei ungepulster Kurzwellendiathermie die sofortige Aneinanderreihung der Tropfen ( innerhalb einer Sekunde ) viel leichter stattfand ( Bild 5c ). Perlenkettenbildung bei Milch findet viel schneller bei ungepulsten als bei gepulsten Kurzwellenströmen statt, selbst dann wenn der Abstand zwischen Diathermieelektrode und Drahtschleife 2 Meter beträgt. Bei diesem Versuch wurde das Diathermiegerät mit der geringsten möglichen Ausgangsleistung betrieben.

Bild 5 a/b/c Bild 6 a/b/c Bild 7 a/b/c

Ähnliche Untersuchungen wurden mit verdünntem Blut durchgeführt. Bei unverdünntem Blut war es unmöglich, einen Bereich zu finden in dem man die Perlenkettenformation beobachten konnte, da die Anzahl der vorhandenen Partikel zu groß war. Aus diesem Grund entschieden wir uns, heparinisiertes Blut mit 0,9prozentiger Salzlösung mit Hilfe einer Zählpipette für rote Blutkörperchen auf das Hundertfache zu verdünnen. Mit der geringsten möglichen Leistung, 1-1 ( wie bei den Versuchen mit der Milch ), war die hämolytische Wirkung so stark und so schnell, daß es schwierig war Aufnahmen zu machen, obwohl wir die Neigung zur Kettenbildung sehen konnten. Bei einer Vergrößerung des Abstandes zwischen der Drahtschleife und der Trommel mit der Kurzwellenelektrode konnten wir eindeutige Perlenkettenbildung hervorrufen ( Bild 6 ). Auch hierbei gab es eine Tendenz zur Hämolyse und zur Bildung von Geisterzellen. Da es notwendig war, Milch ( und Blut ) zu verdünnen, waren wir neugierig, wie sich unverdünnte Körperflüssigkeiten verhalten würden. Wir entschieden uns für Rattenlymphe bei der die Gerinnung durch die Zugabe einer geringen Menge Heparinpulver verhindert wurde. Mit der geringsten möglichen Leistung erhielten wir ohne Probleme eine Perlenkettenbildung der Leukozyten ( weiße Blutkörperchen ) in unverdünnter Lymphe ( Bild 7a, b und c )

(...) In unseren Untersuchungen verwendeten wir sowohl gepulste als auch ungepulste Hochfrequenzschwingungen, und wir fanden, daß beide die Aneinanderreihung von in einem flüssigen Medium wie verdünnter Milch, verdünntem Blut und unverdünnter Lymphe vorhandenen Partikeln hervorriefen. Wir konnten im Großen und Ganzen keine bedeutenden Unterschiede bei der Perlenkettenbildung zwischen gepulsten und ungepulsten Schwingungen entdecken. Aus diesem Grund betrachten wir das Phänomen der Perlenkettenbildung nicht als eine besondere Eigenschaft gepulster Schwingungen.

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