Gleichgerichtete Hochfrequenz

Aus vielen Veröffentlichungen ist die biologische Wirkung von modulierter, insbesondere gepulster Radiofrequenzstrahlung bekannt. Bei den allgemein verwendeten Funkanlagen wird ein hochfrequenter Wechselstrom in die Antenne geleitet. Durch diesen hochfrequenten Strom in der Antenne entsteht ein elektromagnetisches Feld das von der Antenne abgestrahlt wird. Dieser Strom fliesst in der Antenne vor und zurück, so daß sich die Richtung des erzeugten elektromagnetischen Feldes in schneller Folge ändert. Nehmen wir nun an, daß sich in dem durch den Strom in der Antenne hervorgerufenen elektromagnetischen Wechselfeld ein Leiter befindet, also zum Beispiel eine zweite Antenne oder aber auch Nervenzellen oder Blutgefäße. In diesem Fall wirkt das elektromagnetische Feld auf diesen Leiter ein und verursacht darin ebenfalls einen hochfrequenten Wechselstrom.

Um eine stärkere Wirkung mit niedrigerer Sendeleistung zu erzielen kann ein Hochfrequenzfeld abgestrahlt werden, das seine Kraft ausschließlich in eine Richtung ausübt. Wenn ein solches Hochfrequenzfeld auf ein leitendes Material trifft wird in diesem ein Strom hervorgerufen, der nur in eine Richtung fließt, denn die Kraft des Feldes wirkt ja nur in eine Richtung. Wenn in Metallen ein elektrischer Strom fließt, bewegen sich dort Elektronen. Bei elektrischen Strömen in biologischen Systemen bewegen sich vor allem Ionen, also elektrisch geladene Atome oder Atomgruppen. Diese elektrisch geladenen Atome sind wegen ihres viel größeren Gewichtes träger, so daß das Feld länger auf sie einwirken muß, damit sie einen bestimmten Weg zurücklegen können. Ein elektromagnetisches Feld das nur in eine Richtung wirkt ist also viel wirksamer als ein Feld das seine Richtung in schneller Folge ändert.

Wenn nun dieses gleichgerichtete elektromagnetische Feld auf eine Nervenzelle wirkt verursacht es eine elektrische Spannung und dadurch einen Stromfluß. Wenn diese Spannung und der hervorgerufene Strom nun von der Länge, Stärke, Pulswiederholrate und Richtung her ungefähr mit den von den Nervenzellen zur Weiterleitung von Signalen verwendeten Aktionspotentialen übereinstimmt kommt es folglich zu einer Beeinflussung oder Störung der natürlichen Vorgänge in den Nervenzellen. Es ist aber nicht unbedingt nötig einen Strom in der Größenordnung eines Aktionspotentials hervorzurufen. Um eine biologische Wirkung zu erhalten genügt es, daß ein natürliches Aktionspotential der Zelle durch die Einwirkung von Radiofrequenzstrahlung ausgelöst wird. Interessant ist daß solche zumindest teilweise gleichgerichteten Hochfrequenzsignale in der Medizin verwendet werden.

In: "Bioelectrical Dosimetry" von Charles Polk, veröffentlicht in Martin Blank: "Electromagnetic Fields, Biological Interactions and Mechanisms" S. 57- 78 findet sich auf Seite 59 dazu folgender Absatz:
"Von besonderem Interesse sind die Frequenzanteile von therapeutischen gepulsten Geräten ( Anmerkung des Übersetzers: In diesem Fall wohl vor allem Geräte die ein Magnetfeld verwenden ), da sie in der Vergangenheit oft verwendet wurden um biologische Wirkungen auszulösen oder zu untersuchen. Unglücklicherweise sind die Beschreibungen der von diesen Geräten gelieferten Signale in den Forschungsberichten oft sehr unvollständig oder sogar irreführend. Das in Bild 1 wiedergegebene Signal ähnelt denen, die von einigen Therapiegeräten zur Behandlung von schlecht heilenden Knochenbrüchen benutzt werden.

Eine richtige Aussage wäre, daß es eine Pulswiederholrate von 20 Hz hat. Aber die Bezeichnung "20 Hz Signal" oder "extremely low frequency ( ELF ) signal" sollte nicht verwendet werden, denn nur ein sehr geringer Teil seiner Energie hat eine Frequenz von 20 Hz oder nur unter 1000 Hz."

Interessant ist an dem dargestellten Signal allerdings vor allem, daß es sich um ein spezielles teilweise gleichgerichtetes Signal handelt. Fünf Halbwellen jedes Pulses befinden sich im positiven, aber nur drei Halbwellen im negativen Bereich. Daraus folgt, daß sich die Elektronen und Ionen in seinem Wirkungsbereich in eine bestimmte Richtung bewegen, während sie sich bei einem nicht gleichgerichteten Signal um einen bestimmten Punkt herumbewegen. Bei einem zum Teil oder vollständig gleichgerichteten Hochfrequenzsignal fließt also ein Strom in eine bestimmte Richtung, solange das Signal einwirkt und kann so eine sichere biologische Wirkung haben, wenn Pulsform, Pulslänge, Pulswiederholrate und Stromrichtung den richtigen Wert haben.

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