Interaction of Psychoactive Drugs with Exposure to Electromagnetic Fields, Allen H. Frey; Lee S. Wesler In: Journal of Bioelectricity, 9(2), 187-196 ( 1990)

Wechselwirkung von Psychoaktiven Chemikalien mit Elektromagnetischen Feldern

(...) Frey und Spector sagten vorher, daß durch leichten Druck auf den Schwanz hervorgerufene Aggression durch den Einwirkung elektromagnetischer Energie beeinflußt würde. ( Anmerkung 12: Frey, A.H., and Spector, J.: Exposure to RF electromagnetic energy decreases aggressive behavior. In: Aggres. Behav. 12, 285-291, 1986 ) In einer Reihe von 3 Experimenten wurde herausgefunden, daß es zu einer bedeutenden Verringerung des aggressiven Verhaltens bei Bestrahlungsstärken von nur 50 Mikrowatt pro Quadratzentimeter kam. Dadurch gibt es nun entscheidende Hinweise darauf, daß die Dopamin-Opiat Systeme des Gehirns für Wirkungen von elektromagnetischen Feldern verantwortlich sind.

Auf der Grundlage der Dopamin-Opiat Hypothese wurden Wechselwirkungen zwischen elektromagnetischer Energie niedriger Intensität und der Behandlung mit Chlordiazepoxid, Haloperidol und Naloxon vorhergesagt. Die Benzodiazepine wirken selektiv auf die polysynaptischen neuronalen Wege des zentralen Nervensystems und man nimmt an, daß sie die Wirkung von Gammaaminobuttersäure ( GABA ) beeinflussen. Haloperidol scheint durch die postsynaptische Blockade der Dopamin Rezeptoren des zentralen Nervensystems zu wirken.

(...) Die Einwirkung von elektromagnetischer Energie und Chlordiazepoxid ( Librium ) Behandlung wurde anhand stereotypischen Verhaltens als Test untersucht. (...)
Es wurden sechs Gruppen von Ratten benutzt. Drei Gruppen wurden nicht bestrahlt: Einer Gruppe davon wurde 30 Minuten vor dem Test eine Salzlösung ohne Medikament gespritzt, der zweiten Gruppe Chlordiazepoxid in einer Menge von 5 Milligramm pro kg Körpergewicht und der dritten Gruppe 20 Milligramm Chlordiazepoxid pro kg Körpergewicht. Die drei anderen Gruppen wurden ebenfalls mit entsprechenden Lösungen behandelt und wurden dann mit elektromagnetischer Energie der Frequenz 1,2 GHz bei einer Wiederholrate von 11 Pulsen pro Sekunde und einer Pulslänge von 20 Mikrosekunden bestrahlt. Die durchschnittliche Leistungsdichte betrug 8 Mikrowatt pro Quadratzentimeter.

Ein Test bestand darin, die Ratten in eine Kiste zu setzen und sie dann mit elektromagnetischer Energie zu bestrahlen, wie es im Experiment vorgesehen war. (...) Nach einer Minute der Bestrahlung oder der Scheinbestrahlung wurde ein Gerät zur Druckerzeugung an einem mit Tinte markierten Punkt 4 Zentimeter vor dem Ende des Schwanzes angebracht. Ein Beobachter, der nicht von den Behandlungsbedingungen informiert war, zeichnete die Zeit, die die Ratte während der nächsten zwei Minuten mit lecken und knabbern verbrachte, auf. (...)
(...) Das Ergebnis zeigte, daß Chlordiazepoxid, Naloxon und Haloperidol die erwartete Wirkung auf das Verhalten hatte. Diese Ergebnisse unterstützen die zunehmenden Daten die zeigen, daß die Dopamin-Opiat Systeme teilweise für die Wirkung von elektromagnetischen Feldern verantwortlich sind. (...)
(...) Also gibt es nun eine bedeutende Zahl von Daten, die darauf hinweisen, daß Systeme des Gehirns, vor allem das Dopamin-Opiat System, durch kurze Bestrahlung mit elektromagnetischen Feldern sehr niedriger Intensität beeinflußt werden.

Wie bereits früher erwähnt ( Wesler L. and Frey, A.H.: Microwave energy interaction with the dopamine and opiate systems of the brain, Bioelectromagnetics Society Third Annual Meeting, Washington, DC, 1981 ) ist eine Konsequenz der Dopamin-Opiat Hypothese daß elektromagnetischer Felder wahrscheinlich die Temperaturregelung des Körpers durch den Hypothalamus beeinflußt. Der Mechanismus zur Regelung der Körpertemperatur befindet sich im Hypothalamus und es wird angenommen, daß Dopamin eine wichtige Rolle bei der Regelung dieses Mechanismus spielt. Es scheint nun noch wahrscheinlicher, daß Bestrahlung mit elektromagnetischer Energie niedriger Intensität den Regelpunkt des Hypothalamus über die Dopamin-Opiat Systeme beeinflußt. Die Folge wäre eine Änderung der Körpertemperatur wie sie beschrieben wurde. ( Lai, H.; Horita, A.; Chou, C. and Guy, A.: The pharmacology of post exposure hyperthermia response to acute exposure to 2450 MHz pulsed microwaves, Bioelctromagnetics Society Sixth Annual Meeting, Atlanta, GA, 1984 )

Über Jahre hinweg wurde von einigen behauptet, daß alle Effekte elektromagnetischer Felder auf thermischen Effekten beruhen. Ironischerweise erscheint es nun, daß diese Behauptung auf einer Verwechslung von Ursache und Wirkung beruht, denn die Daten zeigen, daß das Steigen der Körpertemperatur in vielen Fällen wahrscheinlich eine Konsequenz der Einwirkung der Energie auf die Dopamin-Opiat Systeme des Gehirns sind.

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