Die Diathermie

Josef Kowarschik
Berlin 1921

( Seite 61 ) Sensible und motorische Reizerscheinungen. Der Diathermiestrom soll eine angenehme, von jedem anderen Gefühl freie Wärmeempfindung auslösen ( Anmerkung: Mit Diathermie wurde die Erwärmung des Körpers mit Hochfrequenzströmen bezeichnet. M.B. ). Zuweilen ist das nicht der Fall. Es kann unter Umständen zu sensiblen Reizerscheinungen ähnlich denen beim Faradisieren ( Anmerkung: Faradisieren ist die Bezeichnung für die Behandlung mit elektrischen Wechselströmen. M.B. ) oder zu motorischen Reizeffekten, zu einem Vibrieren oder zu einem leichten Zucken der Muskeln kommen.

Die Ursache hierfür liegt meist in einem unregelmäßigen Funkenübergang, der entweder durch eine unrichtige Einstellung der Funkenstrecke bedingt wird oder auch dadurch, daß die Elektroden dieser durch den Gebrauch bereits stark abgenützt sind. Seltener ist an der Reizwirkung ein Defekt im therapeutischen Stromkreis schuld. Wenn dieser an einer Stelle nicht vollkommen geschlossen ist - nehmen wir an, es handle sich um den Bruch eines Kabels - so kann es an der Bruchstelle zu einem Funkenübergang, zur Ausbildung eines sogenannten Lichtbogens kommen, der bei dem Kranken das Gefühl des Faradisierens oder Muskelzuckungen erzeugt.

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