Some effects on human subjects of ultra high frequency radiation
Allen H. Frey
The American Journal of Medical Electronics 2 (1): 28-31, 1963

Einige Wirkungen von ultrahoher Frequenz auf Menschen

Von Zeit zu Zeit wird Ärzten und Herausgebern von Fachzeitschriften für Elektrotechnik von Personen berichtet, daß sie elektromagnetische Energie im Radiofrequenzbereich des Spektrums gehört haben. (...)
Vor kurzem wurden in unserem Labor Daten erhalten, die zeigen, daß das menschliche Gehör tatsächlich auf elektromagnetische Energie im Radiofrequenzbereich reagieren kann. Mit anderen Worten, das menschliche Gehör kann Radiofrequenzenergie direkt erkennen - die Person nimmt sie als Geräusch ohne den Zwischenschritt der Umwandlung der elektromagnetischen Energie in akustische Energie durch einen Radioempfängers wahr. Dieser Effekt tritt ohne Verzögerung und bei äußerst geringen Energiedichten auf. Die wichtigen Parameter sind Frequenz, Modulation und die maximale Höhe der Energiedichte. Dieser Bericht soll Mediziner auf dieses Phänomen aufmerksam machen. (...)

Der Radiofrequenzton wurde, abhängig von verschiedenen Parametern des Senders wie Pulslänge und Pulswiederholrate, als Summen, Ticken, Zischen oder Klopfen beschrieben. Die scheinbare Quelle des Geräusches wird von den Versuchspersonen als im Kopf oder direkt hinter dem Kopf wahrgenommen. Das Geräusch scheint immer im oder direkt hinter dem Kopf zu entstehen, unabhängig davon wie die Versuchsperson ihren Kopf im Radiofrequenzfeld dreht.

Versuchsergebnisse
Die verwendeten Sender im ganzen UHF Band ( 300-3000 MHz ). Es wurden verschiedene Antennen, nämlich Hornstrahler und Parabolantenne verwendet ohne daß der Effekt merkbar beeinflusst worden wäre. Die Polarisation des Feldes schien auch ohne Bedeutung zu sein. Bei der Untersuchung ob der Effekt tatsächlich auftritt wurden folgende Versuche durchgeführt:

Es wurde oft darüber berichtet, daß einige Personen mit der Füllung ihrer Zähne Radioprogramme empfangen können. Um diese Möglichkeit zu untersuchen wurde eine Radiofrequenzabschirmung ( Fliegengitter aus Aluminium ) zwischen die Person und die Radiofrequenzquelle gebracht. Wenn die untere Hälfte des Kopfes einschließlich des Oberkiefers bedeckt war wurde der Radiofrequenzton wahrgenommen. Wenn die obere Hälfte des Kopfes bedeckt war wurde der Radiofrequenzton nicht wahrgenommen.

Die Antenne des Senders wurde in einer Radarabdeckung angebracht und war so für die Versuchspersonen nicht sichtbar. Die Antenne rotierte mit unterschiedlichen Umdrehungsraten wobei der Radiofrequenzstrahl mehrere Male pro Minute auf die Versuchsperson fiel. Bei jeder Umdrehung hörte die Versuchsperson den Radiofrequenzton für einige Sekunden. Während die Versuchsperson den Ton hörte wurde ein Messgerät abgelesen, dessen Anzeige die Versuchsperson nicht sehen konnte. Die Versuchspersonen hörten den Ton ausschließlich während sie vom Radiofrequenzstrahl getroffen wurden. Die Versuchspersonen befanden sich in einer Entfernung von über 100 Fuß von der Radarabdeckung und konnten die von der Anlage erzeugten akustischen Geräusche nicht hören.

Die Versuchspersonen wurden mit gut sitzenden schwarzen Brillen in den Radiofrequenzstrahl gebracht, so daß sie nichts sehen konnten. Der Strahl wurde dann wiederholt in unregelmäßigen Abständen mit einer zwischen die Antenne und die Versuchsperson gebrachten Abschirmung unterbrochen. Die Aussagen der Versuchspersonen darüber ob der Ton "an" oder "aus" war stimmten genau mit der vorhandenen oder nicht vorhandenen Abschirmung überein.

Die Versuchspersonen wurden zu zweit in den Radiofrequenzstrahl gebracht. Eine Abschirmung wurde zwischen die Radiofrequenzquelle und den Kopf einer der beiden Personen gebracht. Sofort wurde der Radiofrequenzton nur noch von der nicht abgeschirmten Versuchsperson wahrgenommen.

Das Umgebungsgeräusch während der Versuche betrug 70 bis 80 db. Die Ohren der Versuchspersonen wurden mit Ohrenstöpseln mit einer Dämpfung von durchschnittlich 30 db geschlossen. Die Versuchspersonen berichteten über eine Verringerung der Stärke der Umgebungsgeräusche und eine Zunahme der Lautstärke des Radiofrequenztones, was wahrscheinlich auf die Reduzierung der Umgebungsgeräusche zurückzuführen ist.

Eine taube Versuchsperson hatte eine Verringerung des Gehörs von 50 db bei der Schallübertragung durch Luft. Bei Weiterleitung von Körperschall durch den Knochen war das Gehör in Ordnung. Diese Versuchsperson konnte den Radiofrequenzton bei Leistungsdichten hören, die in der Nähe der Hörschwelle von normalen Versuchspersonen lag.

Wenn eine Abschirmung so angebracht wurde, daß die Radiofrequenzenergie die bereits an der Versuchsperson vorbeigegangen war wieder auf die Versuchsperson reflektiert wurde, nahm die Lautstärke des Radiofrequenztones zu.

Bei akustischen Tönen können die Versuchspersonen die Quelle ziemlich genau orten wenn sie die Möglichkeit haben, ihren Körper frei zu drehen. Bei dem Radiofrequenzton war das nicht möglich. Die Versuchspersonen haben bei Befragung über die Stelle der Entstehung des Radiofrequentones im allgemeinen einen Ort direkt hinter dem Kopf als Quelle angegeben. Unabhängig davon wie sie den Kopf in dem Radiofrequenzfeld drehten befand sich die Quelle immer am selben Ort.

Bei Berücksichtigung dieser acht Versuchsergebnisse ist es unwahrscheinlich, daß die Wahrnehmung von Radiofrequenz als Geräusch durch akustische Energie außerhalb des Trommelfells hervorgerufen wird. (...)

Tabelle 1 zeigt die Grenzwerte für die Wahrnehmung des Radiofrequenztones. Sie zeigt deutlich, daß der entscheidende Faktor bei der Wahrnehmung des Radiofrequenztones die Spitzenleistung des Senders und nicht die Durchschnittsleistung ist.

Sender Frequenz
(MHz)
Verhältnis
an/aus
durchschnittliche
Sendeleistung
(mW/cm2)
Spitzen-
sendeleistung
(mW/cm2)
elektrische Feldstärke
(Spitze)
(V/cm)
A 1310 0,0015 0,4 267 14
B 2982 0,0004 2,1 5250 63
C 425 0,0038 1,0 263 15
D 425 0,007 1,9 271 14
E 425 0,014 3,2 229 13
F 425 0,028 7,1 254 14
J 216 0,006 4,0 670 23

Tabelle1 zeigt, daß die Spitzenfeldstärke nicht sehr hoch ist. Aus unseren Versuchen schließen wir, daß bei geringeren Umgebungsgeräuschen die Grenzwerte der zur Wahrnehmung des Radiofrequenztones notwendigen Feldstärke viel geringer wären. Wenn der Grenzwert in Abhängigkeit von der Frequenz dargestellt wird ( Bild 1 ) erhält man eine Kurve die der Kurve der Eindringtiefe von Radiofrequenzenergie in den Kopf ähnelt.

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