Veröffentlicht in: Microwave noninvasive sensing of physiological signatures, James C. Lin In : Electromagnetic Interaction with Biological Systems, James C. Lin, New York 1989

Radarmessung der Atmung

(S.22ff) Die Möglichkeit Lebenszeichen wie Herzschlag und Atmung auf Entfernung zu messen ist besonders in Situationen nützlich, in denen direkter Kontakt mit dem Betroffenen entweder nicht möglich oder unerwünscht ist. Herzschlag und Atmung wurden über Entfernungen von einigen Metern bis zu mehreren zehn Metern gemessen, auch wenn sich Gegenstände zwischen Messgerät und Körper befanden. (...)

Bild 12 zeigt den mit Mikrowellen gemessenen Verlauf der Atmung bei einer Katze, deren Kopfbereich erwärmt wurde. Ein gewöhnlicher Hornstrahler für 10 GHz wurde in einer Entfernung von ungefähr 2 Metern auf den oberen Teil des Körpers gerichtet. Man sieht, daß der Sensor in der Lage ist die Änderung in der Atmung zu messen. Die Atemrate nahm mit der Erwärmung zu. Nach einer Periode der Verstärkung der Atmung folgte ein Zeitraum mit sehr schneller Atmung. Ungefähr 14 Minuten nach dem Ende der Erwärmung des Gehirns endete das schnellere Atmen. Diese Meßmethode hat mehrere Vorteile gegenüber den üblichen Verfahren, denn es wird kein physischer Kontakt zum Versuchssubjekt benötigt. Probleme wie Hautreizung, Behinderung der Atmung und Verbindung mit Elektroden werden leicht vermieden.

Es wurde über die Messung von Herzschlag und Atmung über Entfernungen von mehr als 30 Metern berichtet. Meistens wurden Mikrowellenstrahlungen mit Frequenzen von 2 und 10 GHz verwendet. (...) Solche Systeme sind in der Lage, den Herzschlag und die Atmung von Personen zu messen, die in einer Entfernung von mehr als 30 Metern auf dem Boden liegen. Ein System mit einer Frequenz von 2 GHz war sogar in der Lage, Herzschlag und Atmung von Personen hinter einer trockenen 1 Meter breiten Ziegelwand zu messen ( Bild 13 ). Man kann sich vorstellen, daß ähnliche Geräte bei verschiedenartigen Rettungseinsätzen verwendet werden können, bei denen direkter Kontakt mit den Betroffenen entweder unmöglich oder nicht wünschenswert ist.

Eine Vielzahl von Einsatzmöglichkeiten nichtinvasiver Messungen mit Mikrowellen, ob als Kontaktmethode oder auf eine gewisse Entfernung, werden gerade erst entdeckt.

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