Warum werden Personen vom Geheimdienst angeworben?

Offiziell wird immer eine plausible Begründung gegeben. Zum Beispiel: „Sie kennen doch viele Personen oder verstehen etwas von wirtschaftlichen oder politischen Zusammenhängen. Wir sind an ihrer Sicht der Dinge interessiert“. Aber ein wichtiger Aspekt besteht offensichtlich darin, daß sich jemand, der eine Verpflichtungserklärung unterschreibt, sich eben dazu verpflichtet, über alles, was er im Zusammenhang mit seiner Tätigkeit für den Geheimdienst erfährt, absolutes Stillschweigen zu bewahren. Wenn er dieser eingegangenen Verpflichtung nicht nachkommt, kann er mit bis zu fünf Jahren Gefängnis bestraft werden. Und das unter Umständen nur für eine Meinungsäußerung.

Das heißt, daß er auf einen großen Teil seiner Menschenrechte verzichtet. Als Gegenleistung wird allenfalls ein möglicher Vorteil durch die Mitarbeit im System in Aussicht gestellt. Und dabei handelt es sich natürlich um einen ungedeckten Scheck, denn es gibt in der Regel keine konkreten Versprechen, die über kleinste Vorteile und Bezahlungen für die Mitarbeit hinausgehen, während die Nachteile aus naheliegenden Gründen nicht erwähnt werden. In der Regel meinen Mitarbeiter der Geheimdienste, daß sie einen Vorteil durch ihre Mitarbeit im System haben.

Wenn nun jemand von einem Geheimdienst angesprochen wird, so sollte er sich darüber im Klaren sein, daß vorgetragenen Gründe für die Anwerbung oft nur ein Vorwand sind, und man ihm die tatsächlichen Hintergründe verschweigt. Hintergründe können sein, daß man jemanden aus der Umgebung des Angesprochenen, also einen Freund, Arbeitskollegen oder sogar jemanden aus der Familie in die Zange nehmen will. In einem solchen Fall geht es also in erster Linie darum, Personen aus der Umgebung der Zielperson in die Hand zu bekommen. Denn egal, was der Geheimdienst mit der Zielperson macht, die Angeworbenen müssen stillhalten, denn sie können ja zu bis zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt werden Oder man behandelt sie ebenfalls mit nachrichtendienstlichen Mitteln.

Weiterhin unterliegen die von den Geheimdiensten Verpflichteten einer ganz massiven psychologischen Bearbeitung, die ja auch nötig ist, um diese Mitarbeiter zu stabilisieren. Auch ist es erstaunlich, wie wenig die gesellschaftlichen Mitarbeiter über die Arbeit der Geheimdienste wissen. Denn jeder darf nur das wissen, was er zu Erfüllung seiner Aufgaben unbedingt wissen muß. Und das ist nicht viel. In der Regel wird sich der Führungsoffizier darauf beschränken, seinen gesellschaftlichen Mitarbeitern kurze Befehle zu erteilen, die diese dann ohne Diskussion, automatisch und ohne nachzudenken auszuführen haben, ohne die Zusammenhänge und Hintergründe zu kennen. Und viele wollen es auch gar nicht so genau wissen. Denn sonst könnte es ja sein, daß sie nicht mehr mitmachen würden.

Außer diesen gezielten Anwerbungen, um jemanden in der Umgebung des Angeworbenen in die Mangel nehmen zu können, gibt es mit Sicherheit viele Fälle, in denen der Angeworbene selber die Zielperson ist. Durch die Unterschrift unter die Verpflichtungserklärung bindet man sich ja an den entsprechenden Geheimdienst. Man ist damit dem Staat zu einer Loyalität in allen Bereichen verpflichtet, die über das normale Beachten der Gesetze weit hinausgeht.

In diesem Zusammenhang ist es interessant, daß nach Meinung von Geheimdienstfachleuten bis zu 50% der Rechtsextremisten, die ja für obrigkeitliche Maßnahmen naturgemäß besonders anfällig sind, „freie“ Mitarbeiter des Verfassungsschutzes sind. Aber interessanterweise sind auch die Linken, insbesondere die „Autonomen“ trotz ihrer Abneigung gegen den Staat, ganz massiv unterwandert.

Wer die Arbeit der Geheimdienste erlebt hat, ist erstaunt darüber, unter welch strenger Überwachung und Führung auch gerade die Mitarbeiter der Geheimdienste stehen. Denn sie sind ja Geheimnisträger. Und der Eine weiß vom Anderen nicht, daß er ebenfalls angeworben wurde. Man bespitzelt sich also gegenseitig. Es gibt Berichte, nach denen die Geheimdienste 80% ihrer Zeit und Ressourcen für die Überwachung der eigenen Mitarbeiter aufwenden. Das heißt, daß jemand, der sich einem Geheimdienst verpflichtet hat, sein ganzes Leben lang unter Überwachung stehen wird, und daß er bei weitem weniger Rechte hat, als irgendjemand sonst in der Gesellschaft.

Im übrigen verbringen die Mitarbeiter 15% ihrer Zeit mit der Bespitzelung freiheitlich denkender Politiker, und nur 5% mit wirklich sachlicher Tätigkeit.

Mitarbeiter der Geheimdienste glauben, daß sie einen Vorteil haben. Aber es ist offensichtlich, daß zumindest die gesellschaftlichen Mitarbeiter draufzahlen. Denn der Geheimdienst hat sie ja vollkommen in der Hand. Und zieht sie immer weiter in die Abhängigkeit hinein. Sicherlich wird auch oft „Gelegenheit“ zum Begehen von Straftaten unter dem „Schutz“ des Geheimdienstes gegeben. Aber jede kleine Unregelmäßigkeit im Verhalten des gesellschaftlichen Mitarbeiters wird registriert, und dem Betreffenden bei Bedarf vorgehalten, um ihn unter Druck zu setzen. Die beamteten Geheimdienstler dagegen sind in der Regel peinlichst darauf bedacht, sich keine Unregelmäßigkeiten zuschulden kommen zu lassen, denn sie kennen ja die Konsequenzen, die Erpreßbarkeit mit sich bringt. Sie vermeiden es, wo immer es geht, sich die Hände schmutzig zu machen. Man bedient sich lieber der „nützlichen Idioten“.

Erschreckend ist allerdings, daß gesellschaftliche Mitarbeiter mit längerer Erfahrung ständig in einem Gefühl der Angst und Unsicherheit gehalten werden. Und es wird von erfahrenen gesellschaftlichen Mitarbeitern durchaus bestätigt, daß es sich bei den Geheimdiensten um ein echtes Terrorsystem handelt, mit dem die eigenen Mitarbeiter diszipliniert und gleichgeschaltet werden, wenn sie mit der Zeit dahinter kommen, daß die Mitarbeit in den Geheimdiensten schwerwiegende Nachteile für die Freiheit des Betreffenden mit sich bringt. Denn Geheimdienste sind militärisch, also auf Befehl und Gehorsam aufgebaut. Das heißt, man tritt sozusagen in eine Armee, ja in eine Söldnertruppe ein. Und da herrschen rauhe Sitten gegenüber dem kleinen Mitarbeiter, wenn er meint, sich eine eigene Meinung leisten zu können.

Wer sich einem Geheimdienst anschließt, stellt sich außerhalb der Gesellschaft. Er wird zu einem Outlaw. Denn er unterliegt, wie die Geheimdienstler sagen, einem anderen Rechtssystem. Sofern man bei einem solchen Willkürsystem noch von einem „Rechtssystem“ sprechen kann. Das Ziel ist einzig und allein die erzwungene Unterordnung unter das System des Geheimdienstes. Erreicht wird dieses Ziel zuerst durch Täuschung, später durch Drohungen und Terror.

Bei Kenntnis dieser Zusammenhänge sollte es sich jeder genau überlegen, ob er eine Verpflichtungserklärung unterschreibt. Selbst wenn vom Geheimdienst Druck ausgeübt wird, um die entsprechende Person zur Mitarbeit zu zwingen, so sollte man sich möglichst nicht erpressen lassen. Denn nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird. Und Erpressung, auch zur Mitarbeit in einem Geheimdienst, ist eine Straftat. Niemand braucht sich zur Mitarbeit pressen zu lassen.

Und bei jeder versuchten Anwerbung ist es ratsam, jedes Familienmitglied und jeden Bekannten darüber zu informieren. Denn es kann ja sein, daß sich darunter jemand befindet, den man in die Mangel nehmen will. Deshalb sollte man auch auf diesen möglichen Zusammenhang hinweisen. Solche Maßnahmen würden jeden Versuch einer Anwerbung für die Geheimdienste zu einem unkalkulierbaren Risiko machen.

Wenn man sich aber doch, aus Unwissenheit oder unter Zwang zur Mitarbeit hat überreden lassen, so kann man sich doch so verhalten, daß man für den Geheimdienst uninteressant wird. Das heißt: Dienst nach Vorschrift. Schlecht gemachte Arbeit oder Arbeitsunlust kann auch im Geheimdienst nicht bestraft werden. Aber dadurch verliert der Geheimdienst das Interesse an dem entsprechenden Mitarbeiter, der dann nur noch unnützer Ballast ist. Man wird ihn also möglichst in Ruhe lassen oder ganz abschalten. Wobei natürlich die Überwachung fortgesetzt wird..

Die Entscheidung liegt natürlich letztlich beim Einzelnen, ob er sich anwerben lassen will oder nicht. Aber immer sollten sich die Mitarbeiter der Geheimdienste so viel Wissen wie möglich über ihre Auftraggeber und deren Methoden aneignen. Und zwar auf allen Gebieten. Denn je mehr jemand über die Arbeit der Geheimdienste weiß, desto höher steigt sein Wert. Wer die von oben verordnete Unwissenheit akzeptiert, hat jedenfalls persönlich Nachteile. Denn: „Wissen ist Macht“. Nur Geheimdienstler können die dumme Desinformation: „Nichts wissen macht auch nichts“ in Umlauf gesetzt haben.. Denn das nützt ihren Zielen. Darum müssen Informationen weitergegeben, nicht unterdrückt werden.

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